Programm
Kollateralschaden 1.000 Streams – Der Demonetarisierung folgt eine Demotivierung
Panel
26. April, 13:15–14:15
CINENOVA - Cine 3
Noch im ausgehenden Jahr 2023 übten Künstler*innen, Labels, Aggregatoren, Branchenverbände und nicht zuletzt Abonnent*innen scharfe Kritik an angekündigten Änderungen beim Streamingdienst Spotify.Insbesondere eine neu eingeführte 1.000-Stream-Schwelle, nach der die Plattform keine Vergütung mehr für Tracks auszahlt, die unter der Schwelle liegen, schlug hohe Wellen innerhalb der Branche. Nach der Neuregelung werden Tracks, die in 12 Monaten weniger als 1.000 Streams und/oder von weniger als 50 "unique users" erreicht haben, nicht vergütet.
Den meisten Spotify-Nutzer*innen sind die Folgen der Schwelle für Künstler*innen und ihre Partner nicht bewusst. Eine weit verbreitete Ansicht scheint zu sein, dass Künstler*innen, die mit ihren Songs keine 1.000 Streams erreichen, sowieso niemanden interessieren und keine ernstzunehmenden Musiker*innen sind. Doch der Schaden, den die Schwelle verursacht, ist immens für eine ganze Breite von Marktteilnehmer*innen: Laut einem Bericht des US-Analysten Luminate erreichten 2023 insgesamt 158,6 Millionen Titel lediglich 1.000 oder weniger Streams auf Audio-Streaming-Diensten, was einem bemerkenswerten Anteil von 86,2% der erfassten Musiktitel entspricht.
Musik abseits des Mainstreams und Nischen, wie bspw. Industrial, Jazz, Folk oder Klassik, aber auch Newcomer*innen aller Genres trifft es insbesondere.
Was denken die Betroffenen, was sind ihre Reaktionen und Alternativen?