New Talent präsentiert:

„Komm, lass dich produzieren, deine Beats sind echt wack“ heißt es in den allerersten Zeilen auf Finnas Debüt „Zartcore“ – Erinnerung an eine ihrer ersten Begegnungen mit Majorlabel-Produzenten im Jahr 2016. Auch sechs Jahre später kann man das noch in folgende, ernüchternde Zahl übersetzen: 3,4 Prozent. Denn auf gerade mal einen dreiprozentigen Anteil an Produzentinnen kommt die Annenberg Inclusion Initiative im Jahr 2022, bei der Auswertung 800 chartrelevanter Songs. Eine weitere Zahl gefällig? Null. Keine einzige Produzentin wurde seit 1974 im Rahmen der Grammy-Verleihungen mit dem Preis in der Kategorie „Best Producer, Non-Classical“ ausgezeichnet.

Dabei kann gerade die Frage danach, mit wem man sich das Studio während einer Albumproduktion teilt, bzw. wie autonom man seine eigene Musik erschaffen kann, für viele Künstlerinnen entscheidend sein. „Musik bedeutet Atmosphäre zu schaffen und es wird immer festgelegt, wer sich in dieser Atmosphäre wohlfühlt und wer nicht.“ Würden einige Künstlerinnen anders klingen, wenn ihre Musik häufiger in vollständiger Eigenregie oder aber in ausschließlicher Zusammenarbeit mit anderen Frauen entstanden wäre? Im gemeinsamen Talk sprechen Finna und Daniela über Repräsentationen auf und abseits von Bühnen, ihren künstlerischen Werdegang und den Stellenwert des Kollektivs.